Statements

Moria brennt. Europa drückt auf die Snooze Taste und wendet sich anderen Problemen zu. Die Pandemie hat einen unruhigen Schlaf beschert und es gibt viele Stellen, an denen man anpacken sollte.

Und wir? Wir wollen als Menschen an der Seite von Menschen stehen. Wir wollen Brücken bauen. Die Würde des Menschens sollte nicht an nationalen Grenzen aufhören. Es müssen gesamteuropäische Lösungen gefunden werden.

Nicht jede Kommune kann weitere Personen aufnehmen, aber diejenigen, deren Bürgerschaften sich für die Seebrücke ausgesprochen haben, sollten die Möglichkeit erhalten, das auch zu tun.

Nazario Melchionda
Ökumenische Fachstelle Asyl/ Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz/ Kreisdiakonieverband Ludwigsburg/ Forum Asyl im Landkreis Ludwigsburg

Die Würde des Menschen ist unantastbar.
#MenschenrechtstattMoria

Franziska Meszaros
pax christi Augsburg

Ein Europa, das sich immer wieder auf seine christlichen Werte beruft, muss auch in der Lage sein, diese dann auch konkret umzusetzen. Dazu gehört auch, Menschen vor Verfolgung und Ungerechtigkeit zu schützen und diese in Europa aufzunehmen. Schon Papst Franziskus schreibt in der Enzyklika FRATELLI TUTTI, es ist „… unsere Pflicht, das Recht eines jeden Menschen zu respektieren, einen Ort zu finden, an dem er nicht nur seinen Grundbedürfnissen und denen seiner Familie nachkommen, sondern sich auch als Person voll verwirklichen kann.“  Auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland „Die Würde des Menschen ist unantastbar“  (GG Art. 1) und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte „Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art. 14) ist dies deutlich und verbindlich festgelegt.

Richten wir unser Handeln entsprechend aus! Deshalb „Keine Festung Europa“ und „Menschenrecht statt Moria“.

Christian Trieb
pax christi Worms
Mitglied im Vorstand des Dekanatsrates Worms
Mitglied im Katholikenrat der Diözese Mainz
Mitglied Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V

Die Rolle der EU-Grenzschutztruppe Frontex im Zusammenhang mit möglichen Verstößen gegen Grundrechte ist weiterhin ungeklärt. Es braucht eine bessere Überwachung und Kontrolle von Frontex-Einsätzen vor Ort. #MenschenrechtstattMoria

Gabi Adamietz
pax christi Augsburg

Wir Europäer verhalten uns – fast zehn Jahre nach der Verleihung des Friedensnobelpreises für die Europäische Union – in beschämender Weise unbarmherzig gegenüber den Notleidenden und Hilfesuchenden an unseren Außengrenzen. Als könnte unsere Abschreckungspolitik Flucht verhindern. Und wenn sie es bewirkte, was hieße das für die Bedrängten in ihrer Ausweglosigkeit?

Dabei haben sich rund 230 Städte in Deutschland zu sicheren Häfen erklärt. In diesen Städten ist eine große Zahl von Bürger:innen bereit, zu helfen – zum Wohl der Notleidenden wie zu unserer aller Wohl.

Es ist höchste Zeit, in Sachen Menschenrechte – und Menschenwürde – über die europäischen Grenzen hinaus zu denken. Sich nicht beirren zu lassen sondern mit denen zu wirken, die wissen: Auf unserer Barmherzigkeit von heute wächst der Friede von morgen.

Gerd Krauß
Arbeitskreis Flüchtlinge Reutlingen

Deutschland ist führender Exporteur von Rüstungsgütern und Waffen. Diese tragen vielerorts zur Verschärfung von Gewalt und den Ursachen von Flucht bei. Deutschland kommt deshalb eine besondere Verantwortung beim Schutz und der Unterstützung von Flüchtenden und Geflüchteten zu.

#MenschenrechtstattMoria

Dr. Jost Eschenburg
pax christi Augsburg

Ein gemeinsames Haus Europa, gebaut auf Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität mit den Schwächsten – ein Friedensprojekt, wie es so schön heißt – diese Vision begeistert mich seit meiner Jugend.
Doch immer größer wird die Enttäuschung angesichts des menschenverachtenden Umgangs mit Geflüchteten an den neuen Außengrenzen Europas und das in einem Jahr, in dem man das 70jährige Bestehen der Genfer Flüchtlingskonvention feiert.
Und noch schlimmer ist es zu sehen, wie viele Millionen Euro in die Abwehr von Geflüchteten investiert werden. Mit diesem Geld hätte man schon längst für menschenwürdige Unterbringung und rechtmäßige Asylverfahren sorgen können.
Als Christen ist es die Pflicht auf diese verheerenden Zustände hinzuweisen und für die Rechte dieser Menschen einzutreten. Letztendlich muss sich doch jeder sagen, auch ich könnte in diesem Boot, in diesem Lager sitzen. Wäre ich dann nicht über jede Hilfe froh?

Sabine Seebacher
pax christi Rottenburg-Stuttgart

Es braucht Investitionen in die Zukunft der Menschen, für ihren Schutz und die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen in ihren Herkunftsländern und ebenso legale Migrationsmöglichkeiten nach Europa. #MenschenrechtstattMoria

Hildegard Wörz
pax christi Augsburg

„Warum und mit welchem Recht verwehren wir Menschen ein richtiges Dach über dem Kopf statt Zelte, warme Duschen statt kaltem Meerwasser, Zugang zu Schule und Arbeit statt monate- und jahrelanges Warten, warum verwehren wir Menschen Sicherheit, Freiheit, die Möglichkeit in Frieden endlich anzukommen? Das werde ich nie verstehen. Ich wünsche mir, dass wir statt Mauern aus Angst und Ignoranz zu bauen, einfach mal die grundlegenden Regeln umsetzen, die sich die internationale Gemeinschaft gegeben hat, auf die sich die Friedensnobelpreisträgerin EU beruft und die im deutschen Grundgesetzt stehen: Die Menschenrechte, die für alle Menschen unabhängig ihrer Herkunft oder Aufenthaltsstatus gelten. Deshalb: Menschenrechte statt Moria.“

Lara Weller
pax christi Aachen, Studentin der ev. Theologie

 

Frauen und Mädchen sind auf der Flucht und in Moria besonders gefährdet. Wir sind in der Verantwortung ihnen Schutz und Unterstützung zu geben. #MenschenrechtstattMoria

Barbara Emrich
pax christi Augsburg

„Es ist ein Gebot der Solidarität und der Nächstenliebe, die Lebensbedingungen von Menschen in den Blick zu nehmen, die auf der Flucht sind."

Steffen Flicker
Vorsitzender des Katholikenrates Fulda

Das Gebot der Nächstenliebe und die Forderung nach Gerechtigkeit erfordern unser Handeln und unser Engagement angesichts der systematischen Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen.
#MenschenrechtstattMoria

Josefa Britzelmeier-Nann
pax christi Augsburg

Die Situation in dem Flüchtlingscamp Moria 2.0 auf Lesbos ist eine humanitäre Katastrophe. Besonders schwierig ist die Situation gehandicapter, physisch und psychisch behinderter Menschen. Sie gehören zur besonders verletzlichen und schutzbedürftigen Gruppe im Sinne der EU-Aufnahmerichtlinien. Diese Flüchtlingsgruppe leidet unter einer mangelhaften bis nicht vorhandenen medizinischen und therapeutischen Versorgung.

Die einzige Konsequenz muss daher lauten: Evakuierung aller Bewohner. An erster Stelle müssen Kinder, Schwangere, behinderte und chronisch Kranke sowie alte Menschen aus diesem Lager in Deutschland und Europa  Aufnahme finden.

Engelbert Bauer
pax christi Rottenburg-Stuttgart, ehemaliger Sonderschulrektor

Die Erfahrungen und Erlebnisse, die Kinder und Jugendliche in Moria machen, hinterlassen in ihrer Seele tiefe Verletzungen und können ihre Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen. Davor müssen wir sie schützen. #MenschenrechtstattMoria

Irene Kischkat
pax christi Augsburg

Die Situation an den Außengrenzen beschämt mich zutiefst als Europäer! Deutschland muss mit anderen Ländern der EU mit gutem Beispiel voran gehen und Menschen in Notlagen Zuflucht gewähren. #MenschenrechtstattMoria

Michael Rösch
pax christi Augsburg