Statements
Stellungnahmen zur Situation der Geflüchteten in den Lagern auf den griechischen Ägäis-Inseln und zur Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Die Menschen in Moria brauchen dringend Hilfe. Wir müssen ihnen helfen und wir können ihnen helfen! Viele haben in den letzten Tagen ihre Bereitschaft signalisiert, die Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland zu unterstützten. Auch wir als Kirche stehen bereit, uns für die Geflüchteten zu engagieren – etwa mit unserer Caritas und mit unseren zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen.
Bitte unterstützen Sie gerade jetzt die Kampagne von pax christi, damit Hilfe möglich wird!«
Bischof Peter Kohlgraf, Unterstützter der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Die Situation in Moria ist unerträglich! Wir leben in der privilegierten Situation, dieses Lager von außen zu betrachten, uns abwenden zu können und Verantwortung dafür auf andere Politiker, andere Staaten oder die EU zu schieben. Aber Jede*r kann einen Beitrag leisten, um den Menschen in Moria ein besseres Leben zu ermöglichen. Deshalb: Engagiert euch, rettet Leben!«
Sophia Möller, BDKJ Niedersachsen, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Die Bilder und Augenzeugenberichte aus Lesbos verdeutlichen die katastrophalen Bedingungen in den Flüchtlingslagern. Keine winterfesten Unterkünfte, kein fließendes Wasser, keine Möglichkeit zur Reinigung der Kleider, unzureichende sanitäre Anlagen, eine mangelhafte Ernährung und fehlende medizinische Hilfsmöglichkeiten belegen den Notstand, der sofortige Maßnahmen erfordert. Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht, das nicht durch völlig inhumane Rahmenbedingungen unterhöhlt werden darf. Fehlender politischer Wille zu einer gesamteuropäischen Flüchtlingspolitik darf kein Argument sein für unterlassene Hilfeleistung. Zahlreiche Kommunen in Deutschland haben ihre Bereitschaft erklärt, die Flüchtlinge von den griechischen Inseln aufzunehmen. Als Schwestern und Brüder der Franziskanischen Familie unterstützen wir daher die Forderung, die Menschen aus Moria und den anderen Lagern nach Deutschland zu holen.«
Br. Stefan Federbusch, Mitglied der Provinzleitung der Franziskaner, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Nächstenliebe kennt keine EU-Außengrenzen. Es kann nicht auf eine gemeinsame europäische Lösung gewartet werden.
Die gibt es schon seit fünf Jahren nicht. Politisches Handeln ohne Rücksicht auf menschliche Schicksale muss ein Ende haben.
Es muss gehandelt und den Menschen somit eine zukunftsfähige Perspektive gegeben werden. Evakuiert die Lager jetzt!«
Birte Pritzel, BDKJ Niedersachsen, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Nach der Zerstörung des Lagers Moria ist es notwendig, dass die Geflüchteten umgehend evakuiert und an einen sicheren Ort gebracht werden. In Deutschland haben sich über 170 Kommunen zur Aufnahme bereit erklärt. Jetzt ist die Zeit zum Handeln! Menschenrechte und Menschenwürde gelten für alle!«
Alexandra Guserle, BDKJ-Diözesanleiterin, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Moria stellt für Kinder und Jugendliche keine Perspektive dar, deshalb Perspektive in Deutschland schaffen!
Geflüchtet vor dem Krieg und jetzt untergebracht in überfüllten, schlecht versorgten und hygienisch fragwürdigen Lagern. Für die Menschen in den Lagern und besonders für die Kinder und Jugendlichen bietet Moria keine Perspektive. Lasst uns ihnen eine Perspektive in Deutschland schaffen!«
Mirjam Trieb, BDKJ Diözesanvorsitzende Mainz, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Durch den Brand im Lager Moria hat sich der untragbare Zustand auf griechischen Inseln weiter verschärft.
Notwendig sind Lösungen, die sowohl den Geflüchteten als auch der Bevölkerung in Griechenland gerecht werden. Es braucht kurz- und mittelfristig Wege, um geflüchteten Kindern und Familien in Griechenland weitere Traumatisierungen zu ersparen und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Gelungene Erfahrungen der Vergangenheit sind für mich ermutigend. In Freiburg konnte ich - damals als Weihbischof - einer ganzen Reihe von jesidischen Frauen und ihren Kindern Unterkünfte in Ordenshäusern vermitteln – bei allen Herausforderungen war dies letztlich für alle Beteiligten ein Gewinn. Zudem haben wir dort im Priesterseminar junge Geflüchtete aus Syrien aufgenommen, die sich inzwischen sehr gut in unserem Land integriert haben.
Als Kirche sehen wir in dieser schwierigen Situation unsere Verantwortung und unsere Möglichkeiten.«
Bischof Dr. Michael Gerber, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Über Jahre werden Menschen im Flüchtlingscamp Moria und anderen Camps entwürdigt. Ziel dabei ist es Flüchtlinge »abzuschrecken«. Heiligt der Zweck hier die Mittel? Gerade wir, die wir uns so gerne als »christliches Abendland« versuchen hervorzutun sind nun gefragt, voranzugehen, diesen Demütigungen ein Ende zu setzen. Es ist eine Ausrede, wenn wir immer auf das »ganze Europa« warten, um eine Lösung zu kreieren.
Zeigen wir endlich, dass Weihnachten für uns etwas anderes ist, als Glühwein, Weihnachtsmarkt, seichtes Gedudel heimeliger Musik… zeigen wir, dass wir in über 2.000 Jahren doch etwas gelernt haben und bereit sind »Herberge« zu bieten.
Lasst uns Weihnachten in einem guten Gefühl feiern«
Michael Schmitt, Diözesansekretär bei KAB DV Fulda, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Sicher, Weihnachten hängt nicht von unseren Aktivitäten ab. Dass Gott Mensch wird, das ereignet sich auch ohne uns.
Aber es hat Konsequenzen! Und eine davon ist, dass seit Bethlehem vor 2000 Jahren der Ruf an uns geht: Mach es wie Gott – werde Mensch! Wir erkennen in den Flüchtlingen unsere Brüder und Schwestern.
Ihnen einen sicheren Ort zu geben, ist das Gebot der Stunde.«
Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass das Missachten der Menschenrechte, das Vorenthalten von medizinischer Versorgung, das Blockieren von Hilfe, der Entzug von menschenwürdigen Unterkünften oder unfaire Asylprozesse mit voller Absicht politisch herbeigeführt werden. Das Elend an den Außengrenzen hat nichts mit fehlendem Geld oder nicht vorhandener Infrastruktur zu tun. Die geplanten Internierungslager sind der nächste Schritt des europäischen Rassismus. Wer mal den Gestank von Moria gerochen hat, den Menschen zugehört hat, wie es ist, neben den Kriegstrauma sich nicht mal waschen zu können, von Krätze geplagt, die nicht behandelt wird, die Angst um ihre Kinder haben, die Hunger haben und wie Vieh behandelt werden, der wird erkennen, dass es Folter ist, die wir da ausüben. Nichts, rein Garnichts rechtfertigt, dass wir das anderen Menschen antun.«
Alea Horst, Fotografin, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»In der KAB als Bewegung für soziale Gerechtigkeit sind vielen Frauen und Männer dabei, die in den Nachkriegsjahren Vertreibung und Flucht selbst erleben mussten.
Deshalb können und wollen wir gerade jetzt nicht wegschauen.«
Thomas Diekmann, KAB Limburg, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Als Christen und Europäer kann es uns nicht kalt lassen, wenn Menschen jetzt schon über Jahre hinweg im Elend leben. Niemand kann sagen, dass er nicht wüsste, was dort geschieht. Viele Menschen im Lager auf Lesbos kommen aus Afghanistan – mit Blick auf die Weltkarte sieht man die Strecke, die sie hinter sich bringen mussten, oft in verschiedenen Etappen, mit großer Anstrengung und Entbehrungen und manchmal unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit. Diese Menschen suchen nach Schutz, nach Frieden, nach einem besseren Leben.
Unabhängig davon, ob sie juristisch eine Bleibeperspektive in Europa haben oder nicht, kann ich nicht akzeptieren, dass für Schutzsuchende, die an die Tore Europas pochen, dieser Kontinent als beste Antwort haben soll, ein Lager aufzubauen - auf einem durch Erosion gefährdeten Archipel einer Insel, auf einem ehemaligen Militärgelände mit Waffenrückständen, ohne die nötige Versorgung, auch psycho-sozial, unter unhaltbaren hygienischen Bedingungen und mit gezielter Verschleppung von Verfahren.
Und dies alles in unsicheren Zeiten einer Pandemie, die uns alle angeht und jene auf wenig Abstand und in Notunterkünften zusätzlich trifft. Die griechischen Inseln sind nicht der einzige Ort, an dem Europa seiner Verantwortung und seinen Werten den Rücken kehrt. Auch auf dem Mittelmeer und im Atlantik, in Nordafrika und in Osteuropa versagt Europa beim Umgang mit Schutzbedürftigen immer wieder. MISEREOR unterstützt die Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ als einen Appell, in Griechenland und darüber hinaus, Schutzbedürftige nicht als politische Verfügungsmasse zu behandeln, sondern mit der Humanität, die Europa bei so vielen Gelegenheiten für sich selbst immer als Maßstab bezeichnet.«
Pirmin Spiegel, MISEREOR-Hauptgeschäftsführer, Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!«
»Wenn uns wie jedes Jahr Weihnachten an die Herbergssuche erinnert, dann führen uns die empörenden Bildern aus Moria erschreckend vor Augen, wie weit wir noch von dem adventlichen Wunsche: »Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch« entfernt sind.
Denn wir müssen ernüchtert und betroffen feststellen, dass Türen mehr denn je verschlossen werden und Menschen der Not hilflos überlassen und ausgegrenzt werden. Moria ist eine Schande und Bankrotterklärung für die viel zitierte Wertegemeinschaft Europa.
Wirklich Weihnachten wird sein, wenn eine menschenwürdige Unterbringung der notleidenden Menschen aus Lesbos schnell und unbürokratisch erfolgt ist. Die Bereitschaft vieler Städte und Gemeinden in Deutschland, den Flüchtlingen Schutz und Unterbringung zu bieten, ist ein wertvoller Beitrag, der von Seiten der Politik zügig aufgegriffen und unterstützt werden sollte«
Dr. Rudolf Grill, Mitglied der Lobbyarbeitsgruppe des Forum Asyl Landkreis Ludwigsburg;
Martha Albinger, Ökumenische Fachstelle Asyl, Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, Kreisdiakonieverband Ludwigsburg, beide sind Unterstützer der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
»Was vor 2020 Jahren geschehen ist – zwei Menschen, Josef und Maria suchen eine Unterkunft – wiederholt sich in der gegenwärtigen schwierigen Zeit: Auch heute haben sehr viele Menschen keine sichere Unterkunft und Perspektive. Nach dem das Flüchtlingslager Moria abgebrannt ist und viele der dort lebenden Menschen auf der griechischen Insel Lesbos und anderen Inseln notdürftig untergebracht sind, benötigt es unser solidarisches Handeln.
Als katholischer Frauenverband der Erzdiözese Freiburg setzen wir uns seit einiger Zeit mit den Themen Frieden und Gerechtigkeit auseinander. Vor Krieg geflüchtete Menschen brauchen eine menschenwürdige Perspektive in sicheren Ländern wie Deutschland oder anderen EU-Ländern.
Nächstenliebe ist unsere Motivation die Kampagne von Pax Christi zu unterstützen. Als Frauenverband der Kirche sehen wir in dieser schwierigen Situation unsere Mitverantwortung. Ebenso bitten wir auch Politikerinnen und Politiker einen humanitären Beitrag zu leisten.«
Monika Kenk, KLFB Diözesanvorsitzende Freiburg, Unterstützerin der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
„Als Christen können wir nicht damit einverstanden sein, wenn die Menschenwürde durch einen Zaun um einen europäischen Hotspot ausgegrenzt wird. Güte und Barmherzigkeit dürfen nicht davon abhängig sein, welche Herkunft, Hautfarbe oder Religion ein Mensch hat. Wir unterstützen daher die Forderung der Kampagne, die Geflüchteten an einem menschenwürdigen Ort unterzubringen.“
Wolfgang Rösch, Generalvikar im Bistum Limburg, Unterstützter der Kampagne »Kein Weihnachten in Moria«
„An den EU-Außengrenzen werden Menschen unter unwürdigsten Bedingungen festgehalten und unsere Städte haben sich bereit erklärt, mehr Menschen aufzunehmen. Warum wird diese Bereitschaft unserer Kommunen nicht durch das Innenministerium unterstützt, sondern ausgebremst?"
Diakon Bernward Hecke, AK Asyl Südstadt - Tübingen, Katholische Gesamtkirchengemeinde Tübingen
Wir OMAS GEGEN RECHTS.Berlin sind überwiegend aus der Nachkriegsgeneration oder kurz vor Kriegsende geboren. In den Jahren zwischen 1945 -1960 sind ca. 11,9 Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten nach Deutschland geflüchtet. Auch damals führten Wohnungsnot, Hunger und manch kulturelle Unterschiede zu Konflikten, aber die Integration hat geklappt. Und wir gehörten zum Teil zu diesen Menschen, wir sind gut integrierte Flüchtlinge.
Wir können nicht zusehen, wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken, wenn Menschen in Lagern eingesperrt und unter unmenschlichen Verhältnissen über eine lange Zeit dort festgehalten werden. Keine Möglichkeit für Hygiene, Bildung, Arbeit, sondern nur Enge, Nässe, Kälte und Warten. Wir waren nach dem Brand von Moria mit über 10000 in Berlin auf der Straße. Seitdem ist leider nicht viel passiert, es wurden ein paar wenige Gefüchtete aufgenommen und das war's.
Wir sind Mitverursacher der Fluchtursachen, unsere Waffenlieferungen, unsere Ausbeutung der Rohstoffe und der Arbeitskraft im Globalen Süden, unser Konsum, der den Klimawandel verursacht hat, sind Auslöser dieser Flucht. Kein Mensch verlässt ohne Not seine Heimat, seine Familie, seine Freunde. Es ist unsere christliche Pflicht, uns für die Aufnahme aller Geflücheten aus Moria für eine veränderte Asylpolitik in Europa einzusetzen.
Renate Christians, OMAS GEGEN RECHTS.Berlin, Unterstützerin der Kampagne "Kein Weihnachten in Moria"
„Die DPSG setzt sich ein für die Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit. Sie positioniert sich klar gegen Menschenfeindlichkeit und zeigt Missstände in der Gesellschaft auf. Sie tritt ein für Frieden, Gerechtigkeit, Vielfalt und ein solidarisches Miteinander“ (Ordnung der DPSG, S. 9).
Die europäische Grenzpolitik und der Umgang mit geflüchteten Menschen treten Menschen- und damit eben auch Kinderrechte mit Füßen. Die Lager auf den griechischen Inseln sind menschenfeindlich, unfriedlich, ungerecht und unsolidarisch. Passend dazu ist das Thema der diesjährigen Friedenslicht-Aktion „Frieden überwindet Grenzen“. Weil das aber nicht nur ein ideeller Gedanke sein darf, unterstützen wir die Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ und pax christi.
Rebecca Lögers da Silva, Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Diözesanverband Osnabrück, Unterstützerin der Kampagne "Kein Weihnachten in Moria"
Die Lage der Menschen kann und darf uns nicht gleichgültig sein – gerade als Christ*innen. Geldmittel werden zwar bereitgestellt, aber was dann? Werden damit neue Lager aufgebaut? Soll es so weitergehen? Stehen wir wirklich hinter diesem Versagen Europas? Wo ist der laute Schrei nach Gerechtigkeit? Wo ist die klare Bereitschaft, den Menschen wirklich zu helfen?
Wir sehen genau darin eine menschliche und christliche Pflicht und fordern deswegen ein entschlossenes und schnelles Handeln zum Wohle der Menschen. Deshalb unterstützt der BDKJ Freiburg die Kampagne #keinweihnachteninmoria!
Johannes Treffert, BDKJ Freiburg, Unterstützer der Kampagne "Kein Weihnachten in Moria"